Klaxon Bell

Wolkenbilder
Wolkenbilder

Sich Zeit nehmen,
Ruhe haben,
Auf dem Rücken im Gras liegen
Und die Sonne scheinen lassen.

Unaufhaltsam ziehen Wolkenbilder vorüber,
Erobern gemächlich das Blau.
Geballt wie Fäuste, die sich emporheben
Die Erde zu zerschmettern.
Scheue Fabeltiere,
Die anmutig in ihrer glitzernden Welt
Dem Horizont entgegengleiten.
Zerklüftete Gesichter,
Die böse, stolz oder mitleidig
Auf uns herabblicken.
Mächtige Gebirge,
Die trotz ihrer gewaltigen Größe
Lautlos im Wind zerwehen.
Wolkenbilder. Bilderwolken.

Und plötzlich erhebt sich eine düstere,
Alles verschlingende Wand in den Himmel
Und die Fabeltiere flüchten.
Berge stürzen ein,
Fäuste öffnen sich, verzweifelt
Nach Halt suchend,
Das Gesicht schmerzverzerrt.
Das Grau hat den Himmel erobert,
Nun will es die Erde.
Urgewalten werden frei!
Blitz, Donner, Sturm und Regen
Malträtieren unerbittlich die
Dünne Haut der Natur.

Aber schon bricht das Grau auf.
Die Sonne hat sich ihren Weg gesucht
Und zaghaft tasten dünne Finger
Über die gequälte Erde.
Bald werden die Finger zu einer Hand,
Die auch mich findet.