Der Mann am Bach
Ein alter Mann im Schlaf an einem Bach.
Beide voller Ruhe still und tief.
Vor Jahren war er wie die and‘ren wach,
Bis einer nach dem andern sanft entschlief.
Einst war er jung, voll Kraft und Energie.
War Leben, Leiden, Mittelpunkt der Welt.
Er tönte, lachte, brannte, brüllte, schrie,
War voller Willen, Leidenschaft beseelt.
Er und die and‘ren an des Ufers Saum;
Was träumen sie? Von einer bess‘ren Zeit?
Ergreift durch sie der Strom erst seinen Raum?
Oder warten sie? Sind sie noch bereit?
Der Mann ist ruhig, sein Herzschlag ist ganz still.
Er hat sich an das Warten fast gewöhnt.
Nichts, was er fordert, dauert, wünscht und will
Und wird schon bald vom Bache überströmt.